Geschichtlicher Hintergrund des jüdischen Sports
1895 wurde in Konstantinopel der erste jüdische Turnverein gegründet, der zweite 1898 in Berlin. Deutschland und insbesondere Berlin spielten für die Bildung der zionistischen Turnvereine und für die Bildung der Makkabiade (alle vier Jahre in Israel stattfindende, größte internationale jüdische Sportveranstaltung) die zentrale Rolle. Im Zuge des Berliner Vereins wurden in ganz Deutschland und im Ausland weitere Vereine gegründet.
Bis ins 19. Jahrhundert waren Juden zahlreich in den europäischen Turnvereinen vertreten. Die Errichtung jüdischer Vereine ist durch zwei Effekte begründet. Einerseits wurden Juden aufgrund des wachsenden Antisemitismus aus nationalen Turnvereinen gedrängt. Ein drastisches Beispiel dafür ist Österreich; dort wurden 1901 die Juden aus den Turnvereinen ausgeschlossen. Andererseits motivierte der aufkommende Nationalismus einige Juden, sich jüdischen Vereinen anzuschließen.
1921 wurde bei dem 21. Zionistischen Kongress in Karlsbad, Tchechoslowakei, der Makkabi-Weltverband (Maccabi World Union) gegründet. Dr. Heinrich Kuhn aus Deutschland wurde Präsident. In den Makkabi Vereinen sollte der jüdischen Jugend der Zionismus nahegebracht werden. 1929 umfasste Makkabi 22 Regionen mit über 100,000 Mitgliedern.
Anfänge
Die erste Makkabiade fand vom 28. März bis zum 31. März 1932 mit 20.000 Besuchern in Palästina statt. Bei Tel Aviv wurde zu der ersten Makkabiade das erste Sportstadion des Landes gebaut. Etwa 390 Athleten aus 14 Ländern nahmen an den Wettkämpfen teil.
Drei Jahre später fand vom 2. bis 7. April 1935 die zweite Makkabiade mit 40.000 bis 50.000 Besuchern und 1.350 Sportlern aus 28 Ländern statt. Die 2. Makkabiade, war die letzte vor Ausbruch des 2. Weltkrieges und stand bereits im Zeichen der nationalsozialistischen Verfolgungen. Ein Teil der 1.350 zur Makkabiade angereisten Sportler und Sportlerinnen aus 28 Ländern nutzte die Chance und blieb trotz Drohungen der englischen Mandatsmacht, die eine Verschärfung der Konflikte zwischen Juden und Arabern befürchtete, im Lande. Die für 1938 geplante dritte Makkabiade wurde wegen des Arabischen Aufstands nicht durchgeführt. Danach kam es aufgrund der nationalsozialistischen Schrecken, dem Zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit Israels zu keiner weiteren Makkabiade.
20. Jahrhundert
Erst 1950 wurde wieder eine Makkabiade ausgetragen. Die nächste folgte 1953. Danach wurde analog den Olympischen Spielen ein Rhythmus von vier Jahren festgelegt.
Der Wiedereröffnung einzelner Makkabi Vereine in Europa folgte 1965 ebenfalls die erneute Gründung von Makkabi Deutschland e.V. als Dachverband in Deutschland.
Heute nehmen deutschen Makkabi-Mannschaften regelmäßig an der Maccabiade, sowie den Europäischen Maccabi-Spielen teil.